Lieben Holzfreunde
heute geht es um das Schärfen von Hobeleisen. Dies ist ein Thema, wo es viele Mythen und noch mehr Theorien gibt. Ich habe auch fast alle Theorien ausprobiert. Freihändig schleifen und mit Lehre, Tormek und Schleifbock sowie Bandschleifer. Natürlich habe ich die Videos von FWW verschlungen, wo ein Garrett Hack lässig freihändig die Stechbeitel schärfte. Natürlich auf einem Ölstein, ohne abzurichten. Ich habe dann lernen müssen, daß ich bei entsprechendem Aufkommen das freihändige Schärfen ordentlich hinbekomme, aber sobald man etwas Pause macht, schleichen sich Fehler ein. Nun, ich bin weder Garrett Hack, noch ein professioneller Holzwerker, also mußte ich meinen eigenen Weg finden. Friedrich K., der mir die ersten Gehversuche mit den japanischen Wassersteinen beibrachte, bringt es wie so häufig, sehr einprägsam auf den Punkt: "Wichtig ist an der Schneide". So machen wir uns an die Arbeit.
Hier stehen die Kanditaten:
LN 5 1/2
LN 4
LN Blockhobel
Die ersten beiden sind normale Hobel (Fase ist unten) der Blockhobel ist ein Flachwinkler (Fase oben).
Der Schleifprozess, ältere Leute - wie ich - sollten sich einen Stuhl besorgen.
Und fertig ist die 25 Grad Fase. Man erkennt, nicht rechtwinklig und nicht ganz bis zur Spitze. Rechtwinklig habe ich auf der Tormek nie geschafft, deshalb habe ich dieses teuere Teil eine zeitlang gehasst. Aber wir erinnern uns: Wichtig ist an der Schneide und das bekommen wir händisch mit den Wassersteinen hin (und auch rechtwinklig).
Die Arbeit mit der Tormek ist vorbei. Also Wasser aus dem Tank sonst saugt sich der Stein einseitig voll und das kann auf das Lager gehen, abwischen und verstauen.
Jetzt kommen die Wassersteine an der Reihe und zwar ein 800er und 8000er (Marke habe ich gerade nicht im Kopf). Da wir mit Lehren arbeiten, müssen die Steine gerichtet werden. David Charlesworth hat mit der Bleistiftmethode gearbeitet. Die Steine werden mit einem Bleistift markiert.
Wir fangen mit dem Blockhobeleisen an. Das ist schmal, also die Richard Kell Führung und wir schleifen auf 30 grad.
Zuerst auf den groben 800 bis ein feiner Grad entsteht.
Jetzt geht es mit den breiteren Bankhobeleisen weiter. Also die Eclipseführung und wieder 30 Grad.
Wieder wird mit 800 gestartet
Anschließend der 8000 er. Bitte die Spiegelung der Rückseite beachten.
Bei den Bankhobeln mache ich grundsätzlich eine Rückenfase von ca. 5 Grad. Die stelle ich ohne Führung auf dem 8000er her
Nach drei Eisen sieht der Schleifplatz so aus:
Und die Eisen so:
Auch ich kann es nicht lassen, die Schärfe muß überprüft werden:
Das Resultat ist ein ziemlich glatter Unterarm.
Das Resultat hat überzeugt, aber wirklich aufschlußreich ist die 10 fach Lupe, die alle Ungenauigkeiten schonungslos aufdeckt. Ich danke Friedrich auch für diesen Tip und versuche einmal ein Foto durch die Lupe.
Bevor wir jetzt alles wieder zusammenbauen, werden die Metallteile poliert. Nicht nur das das Auge auch mithobelt, die mit Autopolitur behandelten Sohlen gleiten einfach besser und ich brauche seitdem kein Wachs mehr. Zuerst die Luftpistole.
Dann werden Korpus, Klappe und Spanabweiser poliert.
Anschließend sind die Hobel einsatzbereit.
Natürlich gibt es noch viele andere Wege, die zu scharfen Schneiden führen. Es hat mir geholfen, eine gewisse Systematik einzuhalten, um nichts zu vergessen und relativ schnell und zuverlässig eine scharfe Schneide zu erlangen.
Im Prinzip ist Schärfen ein simpler Prozess, der zur unpassenden Zeit lästig, aber wenn erfolgreich durchgeführt, sehr befriedigend ist.
Immer daran denken: wichtig ist an der Schneide
Hallo!
AntwortenLöschenWelche Schleifhilfe meinst Du mit der Eclipse? Das ist ja augenscheinlich nicht die breite Schleifhilfe von Kell, oder doch?
Liebe Grüße
Thomas
bei der Tormek prüfe ich ganz genau ob das Eisen so in die Führung eingespannt ist, dass die obere Metallplatte auch wirklich ganz parallel zur unteren ist. Dann wird es auch rechtwinklig und ich kann dann direkt auf den 8000er.
AntwortenLöschenProbiers mal mit einer Schieblehre, bei mir hat es auf jeden Fall geholfen.
Hallo Berni,
AntwortenLöschenwie schleift man einen JUUMA Flachwinkel-Einhandhobel, Schnittwinkel38 ° (Hobelbett 13°) richti an. ich meine die Phase, rictig an.
LG Thomas
Hallo Albrecht,
AntwortenLöschenden JUUMA kenne ich leider noch nicht. Von denen wird viel Positives berichtet. Gerne würde ich sie einmal mit den LN vergleichen. Grundsätzlich fällt mir auf, dass der Bettungswinkel um 1 Grad vom LN abweicht. Also LN 12 Grad und Juuma 13 Grad. Allerdings dürfte das für das Arbeiten unerheblich sein.
Zu Deiner Frage: JUUMA, LN, LV - Dem Eisen ist es egal, schleife es so, wie oben beschrieben, Hauptsache es ist scharf. Es gehen natürlich auch andere Wege, aber ich habe mir den obigen ausgesucht.
Viele Grüße
Bernhard